Entwässerungsverband Stedingen
Gründung
Am 17. Dezember 1964 wurde durch Umgestaltungsverfügung des Präsidenten des Niedersächsischen Verwaltungsbezirkes der Entwässerungsverband Stedingen durch den Zusammenschluss bzw. der Verschmelzung von 32 Verbänden gegründet.
Organisation
Der Entwässerungsverband Stedingen dient dem öffentlichen Interesse und dem Nutzen seiner Mitglieder. Er ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts im Sinne des Wasserverbandsgesetzes (WVG).
Gemäß Niedersächsischem Wassergesetz (NWG) ist der Entwässerungsverband Stedingen ein anerkannter Unterhaltungsverband. Seine Organe sind der Verbandsvorsteher – der den Verband gerichtlich und außergerichtlich vertritt, der Vorstand und der Verbandsausschuss.
Mitglieder
Der Entwässerungsverband Stedingen hat ca. 13.500 Mitglieder, die kraft Gesetzes als Eigentümer, Erbbauberechtigte oder sonstige Nutzungsberechtigte von Grundstücken innerhalb des Verbandsgebietes automatisch Mitglied des Verbandes sind.
Verwaltung
Die Verwaltungs- und Kassenangelegenheiten des Verbandes werden von der Geschäftsstelle des Kreisverbandes Wesermarsch der Wasser- und Bodenverbände mit Sitz in Brake (Unterweser) durchgeführt, nachdem dieser von dem Entwässerungsverband Stedingen damit beauftragt wurde.
Der Verband
Das Verbandsgebiet des Entwässerungsverbandes Stedingen wird im Norden durch die Hunte und im Osten durch die Deichlinie entlang der Weser begrenzt. Westlich grenzt das Verbandsgebiet an das Einzugsgebiet des Unterhaltungsverbandes Wüsting, im Südwesten an die Hunte-Wasseracht und im Südosten an den Ochtumverband. Der Verband liegt mit rd. 51% seines Verbandsgebietes im Landkreis Wesermarsch und mit rd. 49% im Landkreis Oldenburg. Ein geringer Flächenanteil befindet sich im Bereich der Stadt Delmenhorst.
Das Verbandsgebiet des Entwässerungsverbandes Stedingen setzt sich zusammen aus dem Oberliegergebiet im südlichen Teil und dem Unterliegergebiet im nördlichen Teil. Zu dem gehören Oberliegergebiet die Bereiche, die sich oberhalb der Linie NN +5,00 m befinden. Die höchsten Punkte des Verbandsgebietes mit Geländehöhen von rd. NN +38 m liegen in dem Bereich Dingstede im Oberliegergebiet. In dem Unterliegergebiet fällt das Gelände in dem Bereich auf rd. NN - 1,00 m ab und bildet dort den tiefsten Punkt.
Das gesamte Unterliegergebiet und ein Teil des Oberliegergebietes befindet sich im Tidebereich der Weser und der Nordsee. Durch Landessschutzdeiche werden diese Gebiete gegen Überschwemmungen geschützt. Die Entwässerung erfolgt über drei Hauptbauwerke:
- Lichtenberg – 3 Siele je
- 6,50 m lichte Weite
- 21 m³/Sek Pumpleistung
- Einzugsgebiet ca. 10.160 ha)
- Neuenhuntorf – 1 Siel mit
- 4,00 m lichte Weite
- 3,3 m³/Sek Pumpleistung
- Einzugsgebiet ca. 1.800 ha)
- Motzen – 2 Siele je
- 6,00 m lichte Weite
- 15 m³/Sek Pumpleistung
- Einzugsgebiet ca. 10.040 ha)
Weiterhin betreibt und unterhält der Entwässerungsverband Stedingen neben den Mündungsschöpfwerken und den Verbandsgewässern II. und III. Ordnung auch 11 Zubringerschöpfwerke, 7 größere Verlate und 10 Wehre und Stauanlagen sowie diverse kleinere Wasserregulierungsanlagen und andere Bauwerke.
Im Verbandsgebiet befinden sich 284,4 km Gewässer II. Ordnung (= Gewässer mit überörtlicher Bedeutung) und 148,3 km Verbandsgewässer III. Ordnung (= Gewässer mit einem Einzugsgebiet unter 50 ha), die von dem Entwässerungsverband Stedingen unterhalten und aufgereinigt werden.
Zahlen und Fakten
- Verbandsvorsteher: Bernd Döhle
- Verbandstechniker: Tobias Steinke,
erreichbar unter 0152/31374225 - Größe: 22.000 ha
- Landwirtschaftliche Fläche: 19.330 ha
- Mitglieder: 13.500
- Gewässer II. Ordnung: 284,4 km
- Gewässer III. Ordnung: 148,3 km
- Schöpfwerke: 10
- Siele: 3
- Mündungsschöpfwerke: 3
- Wirtschaftswege: 32,5 km